In einem der größten Kinosäle Münchens sollte ein völlig neues Lichtkonzept konzipiert und umgesetzt werden. Im Zentrum des Auftrages stand die Frage: „Wie kann man mittels Licht ein einzigartiges Kinoerlebnis schaffen, ohne vom Wesentlichen, dem Film, abzulenken?“ Das neue darüber hinaus auch für andere Events im Kinosaal adaptier- und steuerbar sein.
mbeam entwickelte hierfür ein Konzept, das den gesamten Saal in einer 360° Wirkung analog zum Film in unterschiedliche Licht-Szenen taucht und damit einen Spannungsbogen aufbaut vom ersten Schritt in den Saal bis hin zum letzten wieder hinaus, und setzte dies um. Das Filmerlebnis im Mathäser Kino 6 – (m)K6 erhielt dadurch eine eigene künstlerische, raumgreifende Licht-Identität und Licht-Choreographie.
1. Die Gäste betreten nach und nach das Kino
Das Mathäser (m)K6 ist erfüllt mit unterschiedlichen Lichtfarben und –Stärken, die sich ständig sanft und kaum merklich verändern. Sie spielen mit dem Raum, verlagern sich und erfinden den Saal in seiner Dimension und Form ständig neu.
2. Preshow, erste Werbetrailer
Das Licht wird in die unteren Bereiche verlagert und sanft gedimmt. So ist ausreichend Licht im Saal, damit später Ankommende ihre Plätze finden oder sich noch mit Popcorn und Cola versorgen können.
3. Eispause – das MK6 Spezial
Der untere Bereich der Seitenwände wird in ein warmes gelbliches Licht getaucht und simuliert einen Strand. Im oberen Bereich dominiert ein sattes Blau, weiße Lichtwolken ziehen langsam durch, dazu der Song „like ice in the sunshine“…
4. THX, Dolby Atmos und (m)K6 Mathäser Trailer
Mittels spezieller Programmierung wird die Farbstimmung aus den dynamischen Trailern herausgefiltert und auf die Seitenwände und Decke übertragen. Zusätzlich werden sich bewegende Elemente aus den Trailern (Wolken, Flüsse, Explosionsteile…andere Beispiele) über die Leinwand hinaus auf die Seitenwände und die Decke des Kinosaales fortgeführt. So entsteht für den Besucher der Eindruck, mittendrin im Filmgeschehen, und nicht nur ein Betrachter zu sein.
5. Hauptfilm – Blockbuster
Während dem wesentlichen Ereignis, dem Film selbst, ist das Licht ausgeschaltet, um nicht von diesem abzulenken.
6. Abspann
Einzelne Lichtkacheln erstrahlen in rotem Licht, erst ganz sanft, dann intensiver. Die roten Lichter beginnen sich zu bewegen, das Licht wabert, dimmt sich in fließenden, langsamen Rythmus auf und „weckt” die Besucher. Schließlich wird warm-weißes Licht langsam hochgedimmt und Wellen von kalt-weißem Licht weg von der Leinwand leiten den Besucher zum Ausgang hin.
Umsetzung: In den bis zu 14 Meter hohen Seitenwänden des Mathäser Kino 6 wurden 57.000 Einzel-LEDs in RGBW verbaut. Pixelauflösung: 1.626 px, ca. 8.000 DMX Kanäle, ca. 14 KW Leistung. Diese können alle 25 cm über DMX angesteuert und sowohl farblich als auch in ihrer Helligkeit verändert werden. Front und Rückbereiche: Moving Heads in Front und Rückbereichen, Dimmbarer Sternenhimmel aus Fiber-Optics LED Elementen
Die einzelnen Elemente der Licht-Choreographie sind vorab programmiert und Automatisiert abrufbar. Die zusätzlichen Effekte für die Trailer wurden aufwändig unter Einbeziehung der Original-Trailer programmierungstechnisch und von der Pixelauflösung für das neue Mathäser (m)K6 Premierenkino „maßgeschneidert“.
Technischer Partner und Programmierung: Matthias Singer, 507 Nanometer
Deutscher Lichtdesign Preis 2017 – Nominierung/Shortlist
ProjectKinopolis Management Multiplex GmbH /Mathäser Filmpalast München - Idee, Gesamtkonzeption, Planung und Umsetzung